Unsere Whiskys

Single Malt Scotch Whisky hat mehrere Anforderungen zu erfüllen: Er muß in einer einzigen Brennerei aus keinem anderen Getreide als aus gemälzter Gerste hergestellt, und natürlich drei Jahre in Schottland gelagert worden sein. Er ist der ursprünglichste Whisky Schottlands. Die von irischen Mönchen nach Schottland gebrachte Kunst des destillierens ist bis in die heutige Zeit in Ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben. Nachdem er vom Blended-Scotch verdrängt und zu einer Zutat degradiert worden war, erlebt der Malt seit Anfang der 80er Jahre eine Renaissance. Eine sorgsam durchgeführte zweifache Destillation im traditionellen Pot-Still-Verfahren gewährleisten ein qualitativ hochwertiges Getränk von besonderer Erlesenheit und Individualität. Neben dem Brennen spielt vor allem der Reifeprozeß eine entscheidene Rolle. Das Destillat reift in Eichenfässern in denen meistens zuvor Bourbon Whiskey oder Sherry lagerte. Die optimale Lagerdauer liegt im allgemeinen bei 10 bis 21 Jahren, doch braucht jeder Malt unterschiedlich lange, um den Höhepunkt seiner Reife zu erlangen. Alle Single Malts sind Individualisten, so klar voneinander unterscheidbar wie von den Blends, in die Sie eingehen. Ein Blend ist immer das Ergebnis der Mischung vieler einzelner Malt - + Grain - Whiskys, und genau auf den Geschmack der Zielgruppe zugeschnitten. Ein Malt dagegen kann seine Herkunft nicht leugnen. Er trägt zwar die Handschrift seines Erzeugers, der ihn beim Brennen und Lagern auch beeinflussen kann, aber er wird niemals zu einem allgefälligen Produkt. Dieser Urwhisky ist nicht von jeder Brennerei und auch nicht immer in unbegrenzten Mengen zu haben. Denn in erster Linie soll er dem Blend Scotch Kraft und Fülle, Körper und Charakter geben. Und ehe eine Malt-Destillerie seine "Blend-Kunden" im Stich läßt oder - wenn er selbst "Blends" erzeugt - die Harmonie seines Verschnitts gefährdet, wird die Destillerie darauf verzichten, einen reinen Malt anzubieten. Das erklärt, warum manche Marken nur in limitierten Mengen abgefüllt werden und andere nur zeitweise zu haben sind. Immer mehr Destillerien verkaufen Ihre Jahrgänge (Destillate) komplett, z. B. an unabhängige Abfüller, um der teuren Lagerhaltung zu entgehen. Es gibt z. Zeit kaum noch Destillerien, die brennen, lagern, abfüllen und erst dann mit den Erzeugnissen in den Verkauf gehen. Aber gerade diese Originalabfüllungen haben Ihren Reiz, denn was ist schon ein Laphroaig, der von einem Abfüller aufgekauft und in den Highlands gelagert wird, ohne die salzige Luft und den Seetangcharakter des Atlantischen Ozeans jahrelang in sich aufgenommen zu haben. Talisker, der berühmte Whisky von der Insel Skye, legt jene Intensität und Kraft an den Tag, an die Whiskyfreunde denken, wenn Sie von einem "Insel Malt" sprechen. Der achtjährige und der 12 Jahre alte Talisker wurden ersetzt durch einen zehnjährigen, der wieder die traditionellen 45,8% hat und zu den Classic Malts von United Distillers gehört. Highland Park, ist die nördlichste Destillerie überhaupt. Er ist ein sehr komplexer Whisky, rauchig, malzig und trocken. Highland Park ist ein Mittelgewicht mit ausgezeichneten Ruf. Der Torf wird auch heute noch mit Heidekraut angereichert.

Ein verschnittener Scotch Whisky, d.h. ein Blend wird aus bis zu 50 verschiedenen schottischen Malts und Grain (Korn) Whiskys hergestellt. Die vielen unterschiedlichen Einzelwhiskys, die Schottland hervorbringt, gewährleisten die bleibend hohe Qualität und Zuverlässigkeit verschnittenener Whiskys, jahrein, jahraus können die Hersteller auf diese Weise die typischen Züge Ihrer jeweiligen Marken bewahren. Der jüngste der verwendeten Einzelwhiskys muß mindestens 8 Jahre gereift sein. Der Malt-Anteil an einem Blend beträgt oft weniger als 50%.

Die südlich der geographischen Linie Glasgow - Dundee hergestellten Malts werden als Lowland Malts bezeichnet. Sie sind leicht, weich, angenehm im Geschmack, kaum rauchig, trocken und vergleichsweise arm an Torfaromen. Lowland Malts sind vor allem für Blends beliebt, da sie als Ausgleich zwischen den Highland und kräftigen Islay Malts dienen.

Die Insel Islay im Atlantik vor der schottischen Westküste ist die Heimat einiger großen Malts. Sie sind in der Regel von extremer Wucht, sie haben ein intensives Torfaroma- fast die ganze Insel ist von einer Torfschicht bedeckt, die das Grundwasser gelb färbt- und lassen die Nähe der See ahnen (Jod). Sie sind auch für Blends sehr beliebt, denn schon eine kleine Menge Islay Malt verleiht Ihnen das typische Torfrauch-Aroma. Die kräftigen, schweren Malts der Insel Islay haben am ehesten den ursprünglichen Charakter eines Malt Whiskys vergangener Zeit bewahrt. Die der Westküste Schottlands vorgelagerten Insel Islay wird klimatisch stark durch die Irische See / Atlantik geprägt. Was das gälische Wort Laphroaig (gesprochen Lafroyg) bedeutet, ist nicht ganz klar; die Destillerie übersetzt es mit "schöne Mulde an der breiten Bucht", was die Lage treffend beschreibt. Laphroaig ist der eigentümlichste unter den Malt Whiskys. Man verfügt bei Laphroaig über eigene Torffelder auf der Insel Islay und sehr gepflegte Malzböden in der Destillerie. Seine Lagerhäuser liegen direkt am Meer. All diese durch die Umgebung geprägten Einflüsse finden sich in dem öligen und jodartigen Seetangcharakter des Laphroaig vereint. Der berühmte Anschlag auf die Geschmacksnerven ist aber in den letzten Jahren etwas milder geworden und hat den Blick auf die Süße dieses Malt freigegeben. Die Destillerie wurde um 1820 von einer Familie Johnston erbaut, deren Name noch heute das Etikett ziert. 1847 starb der Gründer - er fiel in ein Whiskyfaß und ertrank.

Fern von den anderen Whisky produzierenden Inseln ist Orkney in jeder Beziehung isoliert. Seine beiden Brennereien erzeugen Whiskys mit Heidetönen, und dieser blumig - würzige Charakter hat Gemeinsamkeiten mit den Destillaten vom nördlichen Festland. Außer Islay sind die westlichen Inseln keine klassischen Malt Whisky Regionen. Malt-Liebhaber sagen "Inselwhisky‘’ und meinen intensiv; das kennzeichnet kaum die Produkte von Jura und Mull, wenn es auch sicherlich auf Talisker von der Insel Skye paßt. Einen leichten Anflug von Torf haben sie alle gemein.

Ob nun die irischen Mönche den ersten Whiskey gebrannt haben oder ob die Kunst der Destillation bereits im Mittelalter nach Schottland gebracht wurde, soll hier gar nicht diskutiert werden. Der Irische Whiskey spielt in der heutigen Zeit im Vergleich zum Scotch nur noch eine untergeordnete Rolle. Von den 2000 Destillerien die es um 1800 in Irland gab sind nur noch Power`s, Jameson und die 1987 gegründete Cooley verblieben. Für den Niedergang der irischen Whiskey-Industrie gibt es mehrere Gründe: Der vielleicht bedeutendste war die Entstehung des Blended-Whiskeys. Ausgerechnet der Ire Aeneas Coffey erfand die kontinuierliche Destillation (Patent Still) und leitete damit um 1830 diese fatale Entwicklung ein. Mit der neuen Technik wurde es möglich, billigeren und leichteren Kornbrand (Grain) zu produzieren. Doch während die Iren weiterhin kompromißlos an ihrem unterschrittenen und gehaltvollen Pure Pot Still festhielten, gingen in Schottland immer mehr Hersteller dazu über, ihren schweren Malt mit Grain zu verschneiden. Der nächste Schlag kam mit dem irischen Unabhängigkeitskampf gegen England (1916) und dem darauf folgenden Bürgerkrieg (1919-1921). Der daraus resultierende Verlust des britischen Marktes, inklusive des Commonwealth (Kanada, Australien, Südafrika etc.), hatte ruinöse Folgen für die gesamte irische Wirtschaft. 1920 war durch die Prohibition in den USA auch der letzte bedeutende Exportmarkt verloren. In den großen Zeiten des Irish Whiskey wurde nur sogenannter Pure Pot Still Whiskey hergestellt. Das ist eine in Kupferblasen gebrannte Mischung aus gemälzter und ungemälzter Gerste, der früher auch Hafer sowie eine kleine Menge Weizen und Roggen beigegeben wurde. Diese Getreidemischung verlieh dem Irish seine Eigenart und machte Pure Pot Still auch gehaltvoller als irischen Malt Whiskey, der in der Regel die bei seinem schottischen Pendant so geschützte Rauchnote vermissen läßt. Zwar wird auch heute noch Pure Pot Still hergestellt, allerdings nur noch aus Gerste; außerdem wird er kaum noch als solcher abgefüllt (Redbreast), sondern zum größten Teil in Blends verbraucht. Seit Mitte dieses Jahrhunderts beugen sich nämlich auch die Iren dem internationalen Geschmacksdiktat und produzieren vor allem Blended Whiskey. Dieser kann aus Malt, Pot Still und Grain bestehen oder auch nur aus einer Kombination von zwei dieser Typen. Die meisten Marken kommen aus Midleton, dem riesigen Destilleriekomplex der IDG, in dem gleichzeitig verschiedene Malt-, Pot-Still und Grain Whiskeys je nach Bedarf hergestellt und kombiniert werden können. Die Zweite IDG-Destillerie, Bushmills, brennt ausschließlich Malt Whiskey, der entweder als Single abgefüllt oder mit Midleton Grain verschnitten wird. Zur Lagerung werden gebrauchte Sherry- und Bourbonfässer verwendet, die Mindestlagerzeit beträgt drei Jahre. Eine längere Vermählung der einzelnen Komponenten eines Blends ist äußerst selten.

Der leicht rauchige Whisky aus den Highlands ist der bekannteste und vielfältigste Malt. Er ist ein würziger, mittelschwerer Malt Whisky. Die Region Highland unterteilt sich im allgemeinen noch in Speyside-, Northern-, Eastern -, Southern- und Western Highland Malt. 1998 wurde diese Orginal - 6er - Kiste Glenfarclas aus dem Jahre 1936 in einem südamerikanischen Keller gefunden. Schier endlos ist die Zahl derer, die ihn ihren Lieblings - Whisky nennen, kaum zu zählen die Hymnen und Prädikate. Den "Rolls Royce unter den Malts" hat man ihn genannt- und das Image des Besonderen, Exklusiven, Kostbaren ist ebenso verdient wie es sorgsam, konsequent und liebevoll bis ins kleinste Detail gepflegt wird: durch dezidiertes Qualitätsbewustsein in der Herstellung, durch die ausschließliche Verwendung nicht nur von Sherry - , sondern von Olorosofässern, die in Spanien auf eigene Kosten erst einmal mit Wein gefüllt und dann zur Whiskylagerung höchstens ein - bis zweimal verwendet werden. Seit 1980 ernsthaft auf den Markt gebracht, ist The Macallan, wie er selbstbewußt und hoheitsvoll genannt wird, zu einer Edelmarke geworden, der in der 18-jährigen Version bei spektakulären Blindverkostungen sogar teure Renommier - Cognacs hinter sich gelassen hat.

Die kleinste der klassischen Single-Malt-Regionen ist Campbeltown. Sie besteht nur aus einer Stadt, auf der Halbinsel Kintyre. Ein, man kann es nicht anders sagen, Klassiker unter den Malts. Bei zahllosen Verkostungen als "Premir Grand Cru Classe" bezeichnet, und doch recht eigenwillig im Geschmack. Die Besitzer wissen, dass sie die (fast) letzten Repräsentanten einer glorreichen Vergangenheit sind: Auf der Halbinsel Kintyre gab es einmal mehr als dreißig Destillerien, von denen gerade noch zwei übrig geblieben sind. Ein Malt dem man sich langsam nähern muß.

Der amerikanische Bourbon Whiskey wird nach den Regeln gebrannt, die seit 1964 gesetzlich festgelegt sind: Der Whiskey muß aus einer Maische von mindestens 51% Mais gebrannt werden, und zwar mit weniger als 80% Vol., die Mindestlagerzeit beträgt zwei Jahre. Der Rest der Maische besteht aus Gerste (was die Gärung fördert), und aus Roggen (der dem Whiskey Würze verleiht). Hergestellt wird der Bourbon nach einem ähnlichen Verfahren wie der Malt-Whisky. Gelagert wird der "Schnaps‘’ in innen angekohlten Eichenfässern, wodurch er sein typisches Vanille- und Karamelaroma erhält. Die Fässer dürfen nur einmal benutzt werden. Neue Fässer wirken natärlich intensiver als gebrauchte, und daher muß Bourbon auch nicht so lange reifen wie z.B. Scotch; die gebrauchten Fässer werden nach Schottland und Irland exportiert. Auf dem nordamerikanischen Kontinent gibt es zwei Regionen, in denen Whiskey gebrannt wird. Die Gegend am St.Lorenzstrom in Kanada, sowie die US-Staaten Kentucky und Tennessee (Jack Daniels). Der wohl bekannteste Bourbon ist der Kentucky-Bourbon, der seinen Namen aus dem Bourbon County in Kentucky erhielt. Wird ein Bourbon nicht mehr verschnitten, so nennt man ihn " Straight ‘’ ! Wir hoffen, Euch etwas neugierig auf einen Bourbon-Whiskey gemacht zu haben. Die von uns vorgestellten Bourbons sind alle etwas besonderes, und können pur (ohne Cola u. Eis) genossen werden.

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